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http://dx.doi.org/10.25673/32768
Titel: | Verweilzeitverhalten von partikulären Gütern in kontinuierlich betriebenen Wirbelschichtrinnen am Beispiel von Trocknung und Coating |
Autor(en): | Bachmann, Philipp |
Gutachter: | Tsotsas, Evangelos Mörl, Lothar |
Körperschaft: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik |
Erscheinungsdatum: | 2020 |
Umfang: | XVI, 171 Seiten |
Typ: | Hochschulschrift |
Art: | Dissertation |
Tag der Verteidigung: | 2020 |
Sprache: | Deutsch |
URN: | urn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-329522 |
Schlagwörter: | Mechanische Verfahrenstechnik |
Zusammenfassung: | In der chemischen und pharmazeutischen Industrie werden zur Verarbeitung von partikulären
Gütern, sowohl zu Zwischen- als auch Endprodukten mit definierten Eigenschaften, häufig Wirbelschichtanlagen
eingesetzt. Derartige Anlagen sind geeignet beispielsweise die Handhabung
von feinen Schüttgütern zu verbessern, indem die Partikelgröße beim Coating erhöht wird. Auch
die Lagerstabilität von dispergierten Feststoffen kann erhöht werden, indem diesen gleichmäßig
Feuchtigkeit durch Trocknung entzogen wird. Mit der diskontinuierlichen oder kontinuierlichen
Verfahrensweise existieren zwei grundlegende Prozessmöglichkeiten, welche jeweils Vor- und
Nachteile aufweisen. Auf der einen Seite ermöglicht der diskontinuierliche Prozess beispielsweise
die Produktion von partikulären Gütern mit eng verteilten Zieleigenschaften. Dies ist beim
kontinuierlichen Verfahren, auf Grund des Verweilzeitverhaltens der Partikel in der Wirbelschicht,
kaum zu erreichen. Auf der anderen Seite ist die Produktion im kontinuierlichen Prozess kostengünstiger,
da im stationären Betrieb kaum Stillstandzeiten anfallen. Auf Grund der geringeren
Kosten und des hohen realisierbaren Durchsatzes ist die kontinuierliche Produktion besonders
interessant und wird in der vorliegenden Arbeit genauer betrachtet. Die Herausforderung liegt
darin, das Partikelverweilzeitverhalten derart zu beeinflussen, dass eine möglichst schmale
Verteilung der Partikeleigenschaften im Endprodukt erreicht wird.
Diese Dissertation gliedert sich in sechs Kapitel. Kapitel 1 gibt eine Einleitung in die Wirbelschichttechnologie
mit verschiedenen technischen Ausführungen. Darüber hinaus wird die
Problematik der Verweilzeit der Partikel im kontinuierlichen Prozess genauer erläutert. Anschließend
werden allgemeine Grundlagen zur Wirbelschichttrocknung und relevante Arbeiten aus
der Literatur vorgestellt. Nachfolgend rückt die Ummantelung von partikulären Gütern, das
sogenannte Coating, in den Fokus, wobei ein Einblick in den derzeitigen Stand des Wissens
gegeben wird. Abschließend wird die Zielstellung der Arbeit definiert und sowohl auf die experimentelle
Untersuchung als auch auf die mathematische Modellbildung und Simulation der drei
Hauptaspekte Verweilzeitverhalten, Trocknung und Coating eingegangen.
In Kapitel 2 wird das experimentelle Setup behandelt. Hierbei wird zunächst die verwendete
Anlagentechnik beschrieben und die eingesetzten Versuchsmaterialien vorgestellt. Im Anschluss
wird die genutzte Messtechnik zur Analyse der partikulären Proben beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich dem Verweilzeitverhalten von Partikeln in Wirbelschichtrinnen. Zunächst
wird die Vorgehensweise zur experimentellen Untersuchung der Verweilzeitverteilung beschrie-
III
ben und anschließend die unterschiedlichen Möglichkeiten der Auswertung der Messdaten
aufgezeigt. Des Weiteren wird auf die experimentelle Variation von Betriebsparametern eingegangen
und der Einfluss von internen Wehren untersucht. Daraufhin werden eine Korrelation
für die dimensionslose Bodensteinzahl, abhängig von der gewählten Wehrkonfiguration, und
eine Korrelation für die Bettmasse erstellt. Abschließend werden hieraus Verweilzeitverteilungen
berechnet und mit den experimentell bestimmten Daten verglichen. Es ergibt sich eine
gute Übereinstimmung von Experiment und Simulation. Demnach ist eine Vorhersage der
Verweilzeitverteilung von Partikeln in der kontinuierlich betriebenen Wirbelschichtrinne möglich.
In Kapitel 4 wird die Trocknung von Partikeln in der Wirbelschichtrinne untersucht. Nach einer
Erläuterung zur Durchführung von Trocknungsexperimenten werden theoretische Grundlagen
dargestellt. Nachdem auf die Bestimmung der Feuchte von Einzelpartikeln eingegangen wurde,
wird die experimentelle Variation von Betriebsparametern behandelt, durch die der Einfluss
von Temperatur und unterschiedlicher Wehrkonfiguration auf das Trocknungsergebnis ermittelt
wurde. Anschließend wird ein ausführlicher Einblick in die populationsdynamische Berechnung
der Partikelfeuchte gegeben, wobei die Kopplung der in Kapitel 3 erstellten Korrelation der
Verweilzeitverteilung mit dem Trocknungsmodell einen wesentlichen Gesichtspunkt darstellt.
Diese erfolgt sowohl mit Hilfe eines Kaskadenmodells als auch über die Verweilzeitverteilung
selbst. Anschließend werden die Ergebnisse miteinander verglichen. Darüber hinaus wird eine
Studie durchgeführt, wobei die Variation der Simulationsparameter deren Einfluss auf das
Trocknungsverhalten der Partikel erkennen lässt. Zuletzt werden die experimentellen Werte den
aus der Simulation hervorgehenden Daten gegenübergestellt.
In Kapitel 5 wird das Partikelcoating in der Wirbelschichtrinne, die Ummantelung von Partikeln
mit einem Feststoff, thematisiert. Zunächst findet eine Beschreibung zur experimentellen
Durchführung statt. Im Folgenden wird die Analyse von Partikelproben zur Bestimmung der
Verteilung von Schichtdicke und -porosität beschrieben. Dies erfolgt sowohl für Einzelpartikel
als auch für die Verteilung über die gesamte Partikelpopulation. Einer experimentellen
Parametervariation folgt die Beschreibung der Modellierung des Coatingprozesses mit Hilfe
von Populationsbilanzgleichungen. Wie in Kapitel 4 erfolgt auch hier zwingend die Einbindung
einer in Kapitel 3 korrelierten Verweilzeitverteilung eines beliebigen Prozesses, unter Annahme
eines Kaskadenmodells. Nach einer Gegenüberstellung von experimentellen Ergebnissen und
Simulationsdaten, findet abschließend eine Variation von Simulationsparametern statt.
Kapitel 6 fasst die experimentell bestimmten Effekten werden die Abhängigkeiten der berücksichtigten
verteilten Partikeleigenschaften vom Partikelverweilzeitverhalten sowie die mathematische
Modellbildung mittels Populationsbilanzen beurteilt. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einem
Ausblick auf nachfolgende Untersuchungen, sowohl experimenteller Art als auch zur Modellierung.
Darüber hinaus werden eventuell notwendige Anpassungen der abgeleiteten Korrelationen
an weitere Prozesse erläutert. In pharmaceutical and chemical industry the conversion of particulate materials or powders into intermediates or final products, holding certain properties, is often conducted in fluidized beds. The general goal is usually to ease the handling during production, e.g. by increasing particle size via coating, or to increase storage stability of solids, by removing water or other solvents via fluidized bed drying. There are discontinuous and continuous processes with different advantages and disadvantages. The former holds the advantage of a narrow property distribution, which hardly can be reached in a continuously conducted process, due to its residence time distribution (RTD). The latter, however, are cost efficient, since they have barely any dead-time in steady-state and low requirement of maintenance. Due to its cost efficiency and the high output, and despite the lower product quality, the continuous process is highly aspired and therefore the focus of the present work. Hence, this thesis deals with horizontal fluidized beds and the general goal to minimize the negative effects of the residence time distribution on distributed particle properties. This work consists of six chapters. Chapter 1 is introducing into fluidized bed technology and the variety of different plant designs. The problem of the influence of particle residence time behavior on product quality is illustrated before an overview of fluidized bed drying is given, including investigations from literature. Following, a summary of the coating process in horizontal fluidized beds is given together with the current state of the art. Concluding the chapter the overall aim of this work is defined, which is the experimental investigation as well as the mathematical modeling and the subsequent simulation of the three key topics - residence time behavior, drying and coating of particulate products in horizontal fluidized beds. Chapter 2 describes the experimental background from plant design and used materials to techniques of measurement to analyse particulate samples. The latter include coulometry and NMR-spectroscopy, computed tomography and microscopy. Chapter 3 covers the residence time behavior of particles in horizontal fluidized beds in detail. After a brief introduction to experimental conduction the different methods to analyze particle samples are explained. An experimental investigation has been conducted, varying the operating parameters in two different horizontal fluidized bed plants. In order to minimize particle dispersion and thus the variance of property distributions, internal baffles have been applied and their V effect is discussed. Based on the experimental data as well as on data from literature, a correlation for the dimensionless Bodenstein number is established, indicating the ratio of dispersion to convective particle transport. Therefore, the configuration with internal baffles is taken into account. Furthermore a correlation for the holdup mass is derived to calculate the mean residence time. From these correlations, residence time distributions are calculated and compared to experimentally determined RTDs, indicating a high agreement. This proves that the prediction of particle RTD in a given horizontal fluidized bed is possible. Chapter 4 addresses the particle drying in horizontal fluidized beds. After characterizing the experiments, the theoretical background is presented and the determination of single particle moisture content is highlighted. Subsequently, an experimental variation of operating parameters is presented to reveal their effects as well as the effects of internal baffles on the drying results and, moreover, on the distribution of particle moisture content. Using population balance equations, a mathematical model is derived considering the coupling with the correlations of Chapter 3 for different residence time distributions. For this purpose, a tank-in-series model and the correlated RTD itself are used. To understand the influence of parameters on the simulation results, a variation is conducted. In the end the experimentally obtained data are compared to the moisture content distributions from the simulation, indicating a fair agreement. In Chapter 5 the particle coating process is investigated. At first the experimental conduction is introduced. Then the analysis of particles regarding the layer thickness distribution on a single particle and over the population is described. Additionally, the determination of the porosity distributed over the particle population is shown. After presenting various experiments with internal baffles, an insight is given to the mathematical modeling, focusing on the layer thickness distribution over the particle population. The main goal is to include the information from the residence time correlations of Chapter 3 into the coating model. This is realized using a tank-inseries model with reflux. After comparison of experiments and simulations, indicating a good agreement, a variation of simulation parameters is presented, revealing their influence on the coating layer thickness distribution. Finally, Chapter 6 concludes the present work. Influences of operating parameters on the experimentally determined particle transport behavior as well as on the investigated particle property distributions are summarized. Furthermore a brief insight on the modeling of the latter is given, using population balance equations and diverse methods for the integration of the particle residence distribution, which was empirically correlated in Chapter 3. The work is completed with an outlook concerning possible future investigations, the adjustment of the derived correlations to other processes, such as agglomeration, and suggestions for further experimental investigations and modeling further processes. |
URI: | https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/32952 http://dx.doi.org/10.25673/32768 |
Open-Access: | Open-Access-Publikation |
Nutzungslizenz: | (CC BY-SA 4.0) Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International |
Enthalten in den Sammlungen: | Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik |
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