17/2007: Die reichsweite Verhaftungsaktion vom 9. März 1937 – eine Maßnahme zur „Säuberung des Volkskörpers“

Abstract

Ab dem 9. März 1937 nahm die deutsche Kriminalpolizei in einer reichsweiten Aktion ca. 2.000 als „Berufs- und Gewohnheitsverbrecher sowie gewohnheitsmäßige Sittlichkeitsverbrecher“ klassifizierte Personen in polizeiliche Vorbeugehaft. Wie seit Dezember 1933 üblich, wurden die Vorbeugehäftlinge in Konzentrationslagern (KZ) interniert. Während die Entwicklung der Kriminalprävention im Dritten Reich als gut erforscht gelten kann, trifft dies für die Haftwege der Vorbeugehäftlinge weniger zu. Dieser Beitrag untersucht, wie viele zur Internierung vorgesehene Betroffene in die KZ Dachau, Lichtenburg, Moringen, Sachsenburg und Sachsenhausen verbracht wurden, woher sie kamen und wie sich deren weitere Haftwege gestalteten.

From 9 March 1937 onwards, the German criminal police took about 2,000 people classified as "professional and habitual criminals and habitual moral criminals" into preventive police custody in a nationwide action. As was customary since December 1933, the preventive detainees were interned in concentration camps (KZ). While the development of crime prevention in the Third Reich can be considered well researched, this is less true for the preventive detention routes of the prisoners. This article examines how many of those intended for internment were taken to the Dachau, Lichtenburg, Moringen, Sachsenburg and Sachsenhausen concentration camps, where they came from and how their further routes of detention were organised.