Auswirkung der Neunovellierung des Betreuungsrechts auf die Selbstbestimmung und Teilhabe der Klient*innen

Abstract

Mit einem zunehmenden gellschaftlichen Bewusstsein für die Rechte von behinderten Menschen und deren Inklusion in die Gesellschaft, werden auch verschiedenste gesetzliche Vorschriften kritisch beleuchtet und reformiert. So auch das Betreuungsrecht, welches die Vertretung hilfsbedürftiger Menschen bei Rechtsgeschäften regelt, wenn diese dazu nicht mehr in der Lage sind. Für die Soziale Arbeit ist die Auseinandersetzung damit qua Profession und Wissenschaft unerlässlich, da betreute Personen in anderen beruflichen Kontexten, Klient*innen sein können oder die rechtliche Betreuung selbst berufliches Feld von Sozial Arbeitenden ist. Die vorliegende Arbeit untersucht daher, in wie weit sich die Reform des Betreuungsrechts auf die Selbstbestimmung und Teilhabe der zu betreuenden Personen auswirkt. Dabei wird sich auf rechtlicher und sozialarbeiterischer Ebene den Begriffen Selbstbestimmung und Teilhabe genährt und aus beiden Perspektiven die Neuerungen im Gesetz betrachtet. Da der Forschungsstand zu dieser Frage noch minimal ist, aufgrund dessen, dass die Reform erst zum 01. Januar 2023 in Kraft getreten ist, werden auch Debatten vor der Reform mitbrachtet, welche einen Reformbedarf an der vorherigen Gesetzgebung äußerten. Des weiteren wird beleuchtet, inwieweit auf diese Kritik eingegangen wurde und welche Auswirkungen die Neunovellierung auf die Situation von betreuten Personen, hinsichtlich Teilhabe und Selbstbestimmung, mit sich bringt.