Verhütungsbiografien ungewollt Schwangerer : Eine qualitative Inhaltsanalyse zu Verhütung vor und nach einem Schwangerschaftsabbruch

Abstract

Ein Schwangerschaftsabbruch ist meist die Folge fehlender oder misslingender Verhütung, das Verhütungsversagen kann auch unerklärbar sein. Es ist anzunehmen, dass ein Abbruch zu Veränderungen des Verhütungsverhalten führen kann. Ziel der vorliegenden Masterthesis ist es, Verhütungsbiografien von Frauen zu analysieren, die in Deutschland eine Schwangerschaft nach der Beratungsregelung abgebrochen haben. Welche Bedeutung schreiben die Frauen dem Schwangerschaftsabbruch für die eigene Verhütungsbiografie zu? Wie erleben sie das Thema Verhütung vor und nach einem Schwangerschaftsabbruch? Diese Fragen sollen beantwortet werden. Außerdem werden weitere Marker von Veränderungen im Verhütungsverhalten analysiert. Zwölf qualitative Interviews der Studie frauen leben 3 des SoFFI F. im Auftrag der BZgA wurden dazu im Rahmen einer Sekundäranalyse durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Frauen verändern ihr Verhütungsverhalten, indem sie die Methode wechseln, die bisherige Methode sorgsamer anwenden und generell ein stärkeres Sicherheits- und Planungsbedürfnis zeigen. Die soziale Norm der sicheren Verhütung sowie die Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen sind dabei wichtige Einflussfaktoren. Weitere Forschung ist notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen und zu vertiefen.