„Sie wollte es so und er konnte nicht anders.“ - Eine Analyse der Darstellung sexualisierter Gewalt anhand der Fernsehserie Ku’damm 56.

Abstract

Das Ziel der folgenden Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern Vergewaltigungsmythen die Darstellung sexualisierter Gewalt in deutschen Fernsehproduktionen beeinflussen. Um den Gegenstand zu untersuchen, wird die erste Episode der Fernsehserie Ku’damm 56, in der eine Protagonistin vergewaltigt wird, exemplarisch analysiert. Für die Betrachtung von Ver-gewaltigungsmythen wird anhand der Definitionen von Martha R. Burt und Gerd Bohner eine theoretische Grundlage geschaffen. Im Nachdenken über die filmische Darstellung se-xualisierter Gewalt gegen Frauen bieten Laura Mulveys Theorie des „Male Gaze“ sowie Angela Kochs und Julia Reifenbergers theoretische Zugänge entscheidende Ansätze. Die Forschungsergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass in Ku’damm 56 zwar versucht wird, Mythen und Geschlechterstereotype aufzubrechen und kritisch zu reflektieren, den-noch werden selbige reproduziert. Grundsätzlich scheint es schwierig, sexualisierte Gewalt mit der Intention einer kritischen Reflexion darzustellen, da die ständige Wiederholung sol-cher Darstellungen zu einer Banalisierung der Thematik beitragen kann.