Eosinophile Ösophagitis : eine monozentrische retrospektive Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung etablierter Scoringsysteme

Abstract

Einleitung: Die eosinophile Ösophagitis (EoE) stellt eine chronisch-entzündliche, allergen/immunvermittelte Erkrankung der Speiseröhre dar. Sie geht klinisch mit dysphagischen Symptomen und histologisch mit einer eosinophil-dominanten Entzündung der ösophagealen Mukosa einher. Zur Bestimmung der Krankheitsaktivität existieren klinische (SDI), endoskopische (EREFS) und histologische (EoEHSS) Bewertungssysteme. Topische Corticosteroide (tCS) sind effektiv in der Remissionsinduktion (RI) und -erhaltung (RE) bei aktiver EoE. Ziel: Korrelation des SDI, EREFS und EoEHSS bei Erstdiagnose (ED) einer EoE, nach RI und in RE mit tCS untereinander sowie im Therapieverlauf. Methodik: Retrospektive Kohortenanalyse von 2006-2020 bei Patienten mit einer aktiven EoE mit Follow- Up Intervallen bis zu 6 Jahren. Die Erhebung des SDI, EREFS und EoEHSS erfolgte zum Zeitpunkt ED, nach RI und in RE. Ergebnis: Zum Zeitpunkt RI konnten die Datensätze von 29 und in RE von 19 Patienten vollständig analysiert werden. Alle EoE-Patienten wurden im Mittel über 13 Wochen bis zur RI bzw. über 21 Monate in RE mit tCS behandelt. Signifikante Korrelationen zeigte der EREFS zum EoEHSS bei RI sowie bei RE. Die Paarvergleiche mittels Bonferroni-korrigierter post-hoc Tests ergaben signifikante Unterschiede zwischen ED und RI für SDI, EREFS und EoEHSS. Zwischen RI und RE wurde keine Signifikanz detektiert. Schlussfolgerung: Die untersuchten Bewertungssysteme zur Bestimmung der Krankheitsaktivität korrelieren bei ED nicht untereinander. Der Vergleich der jeweiligen Bewertungssysteme nach RI zeigt jedoch signifikante Unterschiede zu den Zeitpunkten ED und RI symptomatisch, endoskopisch und histologisch, in RE unter tCS-Therapie zeigen sich diese niedrig konstant. Diese Ergebnisse unterstreichen die Effektivität der tCS in der RI- und RE-Therapie der aktiven EoE.