Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/111554
Title: Is feeling believing : insights on introspection, illusions, delusions, and the relationship between experience and belief
Author(s): Caporuscio, Chiara
Referee(s): Fink, Sascha Benjamin
Granting Institution: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Humanwissenschaften
Issue Date: 2023
Extent: 139 Seiten
Type: HochschulschriftLook up in the Integrated Authority File of the German National Library
Type: PhDThesis
Exam Date: 2023
Language: English
URN: urn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-1135085
Subjects: Erkenntnistheorie
feeling and believing
Bewusstseinsforschung
Abstract: Diese Dissertation ist als eine Sammlung von eigenständigen Aufsätzen angelegt, die das Verhältnis zwischen Erfahrung und Glauben untersuchen. Erfahrung ist definiert als die subjektive Qualität des Mentalen, während Glaube eine propositionale Einstellung ist, die sich auf einen Zustand oder eine Art und Weise bezieht, wie die Welt sein könnte. Erfahrung und Glaube sind eng miteinander verwoben, aber manchmal weicht die Erfahrung von der Realität oder der Glaube von der Erfahrung ab. In dieser Arbeit gehe ich auf verschiedene Fälle ein, in denen Erfahrung und Glaube auseinanderklaffen, und untersuche die Rolle des Handelns bei der Überbrückung der Kluft zwischen Erfahrung und Glaube. In Kapitel 1 führe ich in das Thema der Dissertation ein und gehe kurz auf die Rolle der Philosophie in den Kognitionswissenschaften ein. In den beiden folgenden Kapiteln geht es um introspektive Überzeugungen, die manchmal als direkter Zugang zur Erfahrung angesehen werden und daher als Goldstandard in der Bewusstseinswissenschaft gelten. In Kapitel 2 wird argumentiert, dass dieses "introspektive Privileg" auf einen Mangel an Klarheit in Bezug auf das Konzept der Introspektion zurückzuführen ist und dass introspektive Überzeugungen die Erfahrung falsch erfassen können. Kapitel 3 untersucht die Möglichkeit introspektiver Wahnvorstellungen, d. h. falscher pathologischer Überzeugungen, die introspektive Fehler beinhalten. Kapitel 4 befasst sich mit der Cornsweet-Illusion als Beispiel für eine visuelle Täuschung, bei der Erfahrung und Überzeugung in Bezug auf dasselbe Objekt entkoppelt sind, und argumentiert, dass die Beibehaltung einer hierarchischen und einheitlichen Sichtweise von Wahrnehmung und Kognition immer noch die Erklärung widersprüchlicher Wahrnehmungen und Überzeugungen ermöglicht. Kapitel 5 untersucht die Beziehung zwischen Glaubensänderungen und psychedelischen Erfahrungen und argumentiert, dass Handlungen eine wichtige Rolle dabei spielen, unsere Überzeugungen über uns selbst in die Realität umzusetzen. In Kapitel 6 integriere ich die vorangegangenen Kapitel, indem ich Implikationen, allgemeine Schlussfolgerungen und zukünftige Richtungen aufzeige. Der Dissertation folgt ein Anhang mit zwei Buchrezension über Überzeugungen und Rationalität. Ich bin der Meinung, dass die Untersuchung der Beziehung zwischen Erfahrung und Glauben von großer Bedeutung für die Bewusstseinsforschung und die Psychiatrie ist. Introspektive Überzeugungen und Berichte sind eine wichtige Quelle für Informationen über die mentalen Zustände und Erfahrungen einer Person; Allerdings sind introspektive Berichte als Maßstab nicht vollständig zuverlässig. Die Beziehung zwischen Erfahrungen und Überzeugungen ist auch deshalb so wichtig, weil sie sich gegenseitig stark beeinflussen, wobei die Erfahrungen die Überzeugungen nähren und die Überzeugungen die Erfahrungen formen. Dies ist besonders wichtig bei der Untersuchung der Ursachen von Wahnvorstellungen, da die Beziehung zwischen bizarren Erfahrungen und wahnhaften Überzeugungen immer noch umstritten ist. Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die Therapie gehen jedoch weit über wahnhafte Störungen hinaus: Positive oder traumatische Erfahrungen können gesunde oder schädliche Veränderungen in den Überzeugungen auslösen, die zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden können, indem sie neue Erfahrungen prägen. Wenn man versteht, wie Erfahrungen und Überzeugungen zusammenwirken, kann man die psychiatrischen Interventionen unterstützen.
This dissertation is set out as a collection of self-standing essays exploring the relationship between experience and belief. Experience is defined as the subjective quality of the mental, while belief is a propositional attitude referring to a state of affairs or a way the world could be. Experience and belief are deeply intertwined, but sometimes experience deviates from reality or belief deviates from experience. Throughout this thesis, I explore different cases where experience and belief come apart, and examine the role of action in bridging the gap between experience and belief. In Chapter 1, I introduce the topic of the dissertation and briefly discuss the role of philosophy in the cognitive sciences. The following two chapters focus on introspective beliefs, that are sometimes seen as a direct way to access experience and therefore are considered a gold standard in consciousness science. Chapter 2 argues that this "introspective privilege" is due to a lack of clarity around the concept of introspection, and that introspective beliefs can incorrectly capture experience. Chapter 3 explores the possibility of introspective delusions, namely false pathological beliefs that involve introspective errors. Chapter 4 looks at the Cornsweet Illusion as an example of a visual illusion where experience and belief about the same object are decoupled, and argues that maintaining a hierarchical and unified view of perception and cognition still allows to explain conflicting percepts and beliefs. Chapter 5 explores the relationship between belief change and psychedelic experiences, and argues that action plays an important role in turning our beliefs about ourselves into reality. In Chapter 6, I integrate the preceding chapters by identifying implications, general conclusions, and future directions. The dissertation is followed by an Appendix containing two book reviews about beliefs and rationality. I believe that studying the relationship between experience and belief is of great importance for the study of consciousness and psychiatry. Introspective beliefs and reports are a crucial source of information about someone’s mental states and experiences; however, relying on introspective reports as a measure of experience may not be entirely reliable. The relationship between experience and belief is also important because of the strong influence they have on each other, with experiences feeding beliefs and beliefs shaping experiences. This is particularly relevant in studying the causes of delusions, where the relationship between bizarre experiences and delusional beliefs is still controversial. However, the implications for mental health and therapy extend far beyond delusional disorders: positive or traumatic experiences can trigger healthy or damaging changes in beliefs, which can turn into self-fulfilling prophecies by shaping new experiences. Understanding how experience and belief interact can therefore inform and aid mental health interventions and therapy.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/113508
http://dx.doi.org/10.25673/111554
Open Access: Open access publication
License: (CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0(CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0
Appears in Collections:Fakultät für Humanwissenschaften (ehemals: Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften)

Files in This Item:
File Description SizeFormat 
Caporuscio_Chiara_Dissertation_2023.pdfDissertation865.31 kBAdobe PDFThumbnail
View/Open