(Ach und im Übrigen...) Ich bin pervers - Über die Bedeutung von „Coming-out“-Prozessen im (BD)SM-Kontext am Beispiel von Berlin

Abstract

(BD)SM als ein Sexualitäts- und Beziehungsfeld erfuhr bisher nur unzureichend Beachtung in der sexualwissenschaftlichen Auseinandersetzung. Eine (BD)SM-Vorliebe bzw. -Neigung und eine damit einhergehende (Aus-)Lebensweise kann gleichsam wie die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität als ein Bestandteil der eigenen (sexuellen) Identität begriffen werden. Verschiedene wissenschaftliche Betrachtungen kamen zu dem Ergebnis, dass (BD)SM-Praktizierende ähnlich nicht-heterosexuell begehrenden und nicht-cis-geschlechtlichen Menschen ein Coming-out durchlaufen (können). Im Rahmen einer qualitativ-empirischen Forschung soll auf Grundlage von in Interviews gewonnenem Datenmaterial der Frage nachgespürt werden, welche Bedeutung Coming-out-Prozesse für Menschen, in deren zwischenmenschlichen Beziehungen (BD)SM gelebt wird, einnehmen. Inwiefern ihre Erfahrungen dem Coming-out von nicht-heterosexuell begehrenden Menschen ähneln und sich unterscheiden ist ebenso Bestandteil der Untersuchung. Die Studie fußt dabei auf einer vergleichenden Betrachtung von Angehörigen der heterosexuellen und nichtheterosexuellen (BD)SM-Sub-Szenen in Berlin. Die vorliegende Masterarbeit befasst sich zunächst mit den inhaltlich-theoretischen Grundlagen, auf welche der qualitativ-empirische zweite Teil in einer gesonderten Abschlussarbeit von Verena Eder aufbaut.